Mit dem aktuellen Vorschlag für den mehrjährigen Finanzrahmen (MFR) nach 2027 setzt die Europäische Kommission ein wichtiges Zeichen: Investitionen in Europas Wettbewerbsfähigkeit sollen gezielt gefördert werden. Der Verband Deutscher Bürgschaftsbanken (VDB) begrüßt insbesondere die geplante Aufstockung der Mittel für das InvestEU-Programm im Rahmen des neuen Wettbewerbsfähigkeitsfonds. Gerade vor dem Hintergrund der guten Zusammenarbeit mit dem Europäischen Investitionsfonds (EIF) ist eine starke Ausgestaltung des InvestEU-Programms entscheidend. Sie ermöglicht es den Bürgschaftsbanken, ihre Unterstützung für KMU weiter auszubauen.
Bürgschaften und Beteiligungen leisten durch ihre Hebelwirkung einen deutlich höheren Beitrag zur Kapitalmobilisierung als reine Zuschüsse – ein wirkungsvolles Instrument, um kleine und mittlere Unternehmen (KMU) beim Zugang zu Finanzierung zu unterstützen.
Der VDB spricht sich dafür aus, dass gerade kleine und mittlere Unternehmen in der konkreten Ausgestaltung der Mittelverwendung angemessen berücksichtigt werden. Denn auch wenn die Europäische Kommission verstärkt Midcaps, Start-ups und Scale-ups in den Blick nimmt, bleibt der klassische Mittelstand das Rückgrat der europäischen Wirtschaft.
Zurückhaltend bewertet der VDB hingegen die geplante Einführung neuer EU-Eigenmittel, wie etwa eine Umsatzsteuer auf große Unternehmen mit mehr als 100 Millionen Euro Jahresumsatz. Ein solcher Schritt könnte die Wettbewerbsfähigkeit Europas gefährden – mit potenziell negativen Folgen für Innovation und Investitionsbereitschaft im gesamten Mittelstand.